»Im Jahr 2006 entstand die große würfelförmige Plastik „O.T.(Kammer IV)“. Auf einem sockelartigen Eisengestell schichtet der Künstler verschieden große, aus Tonplatten mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen aufgebaute Quaderformen in drei Schichten zu einem Würfel mit einer Kantenlänge von 1m auf. Die Plastik wird in der Horizontalen und in der Vertikalen jeweils durch zwei Stahlbänder zusammengehalten. Sie geben dieser aus einzelnen Elementen aufgebauten Plastik Halt und Festigkeit. Zugleich erwecken diese Bänder den Eindruck des Unfertigen, als seien die einzelnen Quader nur zum Versand auf dem Sockel aufgeschichtet. Durch die unterschiedliche Größe der Kuben, aber auch durch die beim Brennen entstehen leichte Verformungen wird die strengestereometrische Form des Würfels aufgelöst und es entsteht eine lebendige Umriss- und Oberflächenstruktur. Auch in dieser Arbeit folgt Gerd Reutter seiner aus älteren Arbeiten Bekannten Vorgehensweise. Er stellt Tonplatten her, aber aus denen er die Für die Plastik bestimmten Kuben formt, die durch die unterschiedliche Strukturen der Oberflächen eine lebendige Wirkung entfalten.«
Prof. Dr. Manfred Fath, Direktor der Kunsthalle Mannheim (1982-2002)